13 KARRIEREHEIMAT 3/2022 gekommen. Inzwischen ist sie seit sieben Jahren dort angestellt. „Bedürftigen Menschen helfen: Das ist meine Art. So geht es hier allen“, betont sie. Als bedürftig gilt jeder, der Leistungen vom Staat bekommt, beispielsweise BAföG, Grundsicherung, Hartz IV oder Wohngeld. Auch Menschen mit Schulden können sich bei der Tafel anmelden. Sie müssen aber einen Nachweis erbringen. Bei der Salzunger Tafel sind aktuell 300 Familien angemeldet. Das heißt, sie können einmal pro Woche zur Tafel kommen, müssen aber nicht. Wer kommt, zahlt am Eingang einen kleinen Geldbetrag – 1 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder – und kann dann in den verschiedenen Abteilungen den dort stehenden ehrenamtlichen Helfern mitteilen, was er möchte. Diese reichen die ausgesuchten und auf die Größe des Haushalts bedachten Lebensmittel über den Tisch. Da ist von allem etwas dabei: Obst und Gemüse, Trockenwaren wie Konserven, Mehl oder Nudeln, Brot und Brötchen sowie Wurst und Molkereiprodukte wie Milch, Käse und Joghurt. Manchmal, wenn es gespendet wurde, gibt es für jeden auch Schokoriegel oder andere Besonderheiten. Das Logistikzentrum von Amazon in Bad Hersfeld spendet zuweilen auch Großspenden, die die Salzunger Tafel mit den Tafeln in Meiningen und Bad Hersfeld austauscht. Auch andere Vereine wie der gemeinnützige Lions Club und der Verein Jollydent unterstützen die Tafel mit Spenden. „Dass es in der heutigen Zeit Tafeln geben muss“, setzt Anita Mühlberger an und lässt den Satz ins Leere verlaufen. Dabei sei Deutschland so ein reiches Land. „Aber wir sind froh, dass es uns gibt, denn die Bedürftigen nehmen unser Angebot sehr gerne an.“ Zurzeit gibt es bei der Salzunger Tafel aber einen Aufnahmestopp. Neue Familien können sich aktuell nicht anmelden, denn der Verein mit seinen 16 ehrenamtlichen Helfern und einer Angestellten kommt personell an seine Grenzen. Deswegen: „Wir freuen uns immer über neue Ehrenamtliche, die zu uns kommen. Auch gerne Schüler, die viel Freizeit haben. Auch wenn es nur zwei bis drei Stunden sind“, ruft die Vorsitzende auf. (sa) Anita Mühlberger (links) und Kathrin Roth putzen das gelieferte Obst und Gemüse. Joghurts und andere Molkereiprodukte werden ebenfalls ausgegeben. Bei der Salzunger Tafel gibt es auch ein Sozialkaufhaus, in dem gespendete Kleidung zu einem kleinen Preis verkauft wird. Sind noch lecker und können gegessen werden: Bananen und Ananas.
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